Online but in line: So geht virtuelles Onboarding bei ABB

Der erste richtige Job ist immer etwas Besonderes: Neue Themen, neue Aufgaben, neue Kollegen.
Gerade die Einarbeitungsphase ist für Berufseinsteiger deshalb wichtig. Doch wie sieht das aus, wenn diese online erfolgt? Johannes weiß es. Statt im Büro findet seine Einarbeitung aufgrund der aktuellen Situation nun virtuell statt.
Johannes, du arbeitest bei ABB in Ladenburg im Bereich Motion: Erzähl mal, was sind deine Aufgaben?
Ich arbeite im Vertrieb für Motors & Generators. Hier werde ich in Zukunft für NEMA-Motoren zuständig sein. Das sind Elektromotoren, die wir in den USA produzieren und die amerikanisch genormt sind. Die Motoren verkaufen wir an deutschen Kunden, die sie wiederum in ihre Produkte für den amerikanischen Markt einbauen.
Und wo kommen solche Motoren zum Einsatz?
Das ist ganz unterschiedlich. Die Größenordnungen unserer Motoren unterscheiden sich dabei genauso wie die Bereiche, in denen sie eingesetzt werden. Wir bieten zum Beispiel Motoren für die Chemie, Öl und Gasindustrie, für den Bereich Wasser und Abwasser, die Pharma- und Marineindustrie.
Du bist noch relativ neu in der ABB-Welt: Wie bist du zu ABB gekommen?
Allein aufgrund der Größe des Konzerns war mir ABB schon länger ein Begriff. Wirklich aufmerksam auf das Unternehmen wurde ich aber erst auf einer Jobmesse im Januar. Die persönlichen Gespräche und ein Vortrag zum Thema Sales dort haben mich ermutigt, mich zu bewerben. Vertriebsarbeit hat mich schon länger interessiert. Danach ging alles recht schnell und im April konnte ich anfangen.
In den ersten Wochen ist eine gute Einarbeitung wichtig. Dein Onboarding erfolgt online, wie sieht das aus?
Meine Einarbeitung ist sehr gut strukturiert. Grundlage ist ein detaillierter und intensiver Einarbeitungsplan, in den viel Mühe und Zeit geflossen sein muss. Der Plan lag schon bei Vertragsunterzeichnung vor. An meinem ersten Arbeitstag haben mein Chef und ich ihn dann durchgesprochen. Danach bin ich mit meinem Arbeitsmaterial direkt ins Homeoffice gewechselt.
Stichwort Einarbeitungsplan: Wie ist dein Plan denn aufgebaut?
Man könnte sagen, meine Einarbeitung besteht aus drei Säulen: Produkte, Prozesse, Personen. Im ersten Bereich lerne ich ABB-Produkte kennen. Dabei erhalte ich zum einen eine generelle Übersicht, zum anderen Detailwissen zu den Produkten, für die ich künftig zuständig bin. Interne Prozesse bilden den zweiten Teilbereich. Hier geht es darum, mit wichtigen Tools und Arbeitswege vertraut zu werden: Von der Terminkoordination über das Einpflegen von Anfragen bis hin zur Erstellung von Angeboten. Drittens lerne ich Kollegen und Kunden und ihre Strukturen kennen. Abgesehen von diesen drei Säulen sieht der Plan natürlich regelmäßige Besprechungen mit meinem Vorgesetzten vor.
Du hast es eben angesprochen, gerade im Vertrieb spielen der Aufbau und die Pflege von internen und externen Geschäftsbeziehungen eine entscheidende Rolle. Wie lernst du deine Kunden und Kollegen kennen?
Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen erfolgt komplett virtuell. In Skype-Meetings beispielsweise stellen sie sich und ihren Bereich vor. So habe ich unter anderem die Kollegen in den USA und im Außendienst kennengelernt.
Unsere Kunden lerne ich im Moment erst mal indirekt und aus einer anderen Perspektive kennen. Nämlich, indem ich erste Anfragen bearbeite und Angebote erstelle. Auf diese Weise bekomme ich ein Gespür für sie und ihre Anforderungen. Wenn es dann zum persönlichen Kontakt kommt, bin ich vorbereitet.
Virtuell vs. Klassisch: Welche Vorteile und Herausforderungen bringt eine virtuelle Einarbeitung mit sich?
Ich denke, Vieles ist ähnlich. Jeder kennt zum Beispiel diese Fragen, die man sich über den Schreibtisch zuruft, wegen derer man aber nie zum Telefonhörer greifen würde. Am Anfang sind solche Fragen vielleicht häufiger. Da kann man schon mal etwas Zeit verlieren, gerade wenn man allein im Homeoffice sitzt und nach der Antwort sucht. Ohne persönlichen Kontakt dauert es womöglich auch länger, bis man bei seinen Ansprechpartnern wirklich präsent ist. Dafür nehmen sich meine Kollegen viel Zeit für mich. Die flexiblere Zeitgestaltung im Homeoffice begünstigt das sicher.
Ob persönlich oder virtuell – das Format ist nicht entscheidend, wenn es um eine gute Einarbeitung geht. Ich habe zum Beispiel das Glück, dass mein Vorgänger mich intensiv einlernt und auch selbst gerne in der Funktion gearbeitet hat. Auch wenn er sich intern eine neue berufliche Herausforderung gesucht hat, ist ihm wichtig, dass ich seine Aufgaben möglichst gut übernehmen kann. Seine Unterstützung ist sehr viel wert und motiviert mich umso mehr.

Dein Fazit zum virtuellen Onboarding lautet also?
Mir fällt kaum etwas ein, was man in der momentanen Situation besser machen könnte. Selbst das Treffen mit den Teamkollegen nach Feierabend hat unser Chef kurzerhand via Skype in unsere Wohnzimmer verlegt.
Du startest im Vertrieb, ein Bereich, vor dem viele Berufseinsteiger erst mal Respekt haben. Was gefällt dir an dem Bereich?
Ich denke, dass ich im Vertrieb meine persönlichen Stärken besonders gut einsetzen kann. Die Kombination von Technik und persönlichem Kontakt macht schlichtweg Spaß. Im Vertrieb ist der Arbeitsalltag zudem sehr vielfältig. Ich bin nicht der Typ, der jeden Tag vor einem Schreibtisch sitzen möchte, mir gefällt der Reiseanteil. Denn neben meinem Arbeitsplatz in Ladenburg werde ich in Zukunft in ganz Deutschland unterwegs sein.
Warum auch für andere Berufseinsteiger gute Option?
Man lernt viele Menschen kennen – sowohl intern als auch extern. Und mehr noch: Neben dem persönlichen Kontakt bekommt man einen Einblick in verschiedene Schnittstellenbereiche. Was mir gerade als Neueinsteiger gefällt: Man kann direkt loslegen. Meine Aufgaben sind dabei gut gemischt, sodass ich einerseits gefordert bin, andererseits aber auch immer wieder kleine Erfolgserlebnisse habe. Wie erwähnt übernehme ich schon jetzt kleine Kundenanfragen. Bald werden die ersten Projekte dazukommen.
Worauf freust du dich in nächster Zeit am meisten?
Ich freue mich vor allem darauf, bald selbstständig und wertschöpfend arbeiten zu können. Und natürlich darauf, meinen Kollegen bald persönlich im Büro zu begegnen.
Danke Johannes.