ABB und Special Olympics Teil 1: Projektingenieur bei der Pistenpflege

Patrick Bongardt war als ABB Helfer bei den Special Olympics in Berchtesgaden.
Im Pflug fährt Patrick Bongardt die Slalom-Piste hinunter. Ein Ski-Anfänger ist er aber keineswegs. Er ebnet die Piste für die nächsten Sportler. Gemeinsam mit rund 100 weiteren ABB-Kollegen engagiert sich Patrick bei den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland. In Berchtesgaden ist er in diesem Jahr als Strecken-Rutscher im Einsatz. Der 28-Jährige, der sonst bei ABB in Ratingen als Projektingenieur arbeitet, engagiert sich bereits zum fünften Mal bei Spielen von Special Olympics Deutschland. Dabei kennt er nicht nur die Perspektive als Helfer, sondern auch als Sportler. Im Interview verrät Patrick mehr über seinen Job und seine Helfereinsätze.
Erstmal zu dir, Patrick: Was machst du in deinem Beruf bei ABB?
Ich arbeite als Projektingenieur im Bereich Automatisierungstechnik. Dort bin ich hauptsächlich für die Systemadministration unseres Prozessleitsystems 800xA zuständig. Damit lassen sich verfahrenstechnische Prozesse automatisieren. Ich leiste also vor allem Entwicklungsarbeit auf Serverebene. Das heißt: Wir entwickeln Systeme für die Steuerung von Anlagen. Die Systeme installieren wir in den Anlagen unserer Kunden und nehmen diese in Betrieb. Dafür ist ein enger Austausch mit dem Kunden wichtig: Welche Analysedaten braucht er beispielsweise? Und wie soll die Auswertung dieser Daten konkret visualisiert werden? Unsere Aufgabe ist es, Lösungen für solche Fragen und Anforderungen zu finden.
Dann bist du sicher viel unterwegs?
Die meiste Zeit arbeite ich von meinem Büro in Ratingen aus. Etwa 30 Prozent meiner Arbeitszeit bin ich unterwegs bei Kunden.
Wie bist du denn zu ABB gekommen?
Nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen und erste Arbeitserfahrung gesammelt hatte, wollte ich noch ein Studium anschließen. Dabei bin ich auf das duale Studienangebot von ABB aufmerksam geworden. Meine Praxisphasen habe ich damals in Ratingen und Mannheim absolviert. Und so bin ich übrigens auch auf die Special Olympics aufmerksam geworden. Während meines Studiums wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Fußball im Unified Team mitzuspielen. Und das habe ich dann auch bis zum Ende meines Studiums gemacht.
Stichwort Special Olympics: Was gefällt dir besonders daran und warum engagierst du dich?
Zunächst mal: Ein Helfereinsatz macht wirklich Spaß. Man lernt aber auch einiges – über andere, aber auch über sich selbst. Ich habe zum Beispiel viel über den Umgang mit anderen Menschen gelernt. Bei den Special Olympics erlebt man echte Emotionen und Reaktionen: Freude, aber auch Enttäuschung bekommt man direkt und offen gespiegelt. Das zeigt, welche Bedeutung die zwischenmenschliche Ebene hat. Und deshalb würde ich auch jedem Kollegen empfehlen, sich ebenfalls zu engagieren.
Sorgten in Berchtesgaden für glatte Pisten und faire Pistenverhältnisse: Patrick (links) und Tim von ABB
Der Einsatz in Berchtesgaden ist schon dein fünfter. Hier bist du als Strecken-Rutscher im Einsatz. Welche Aufgaben hattest du bei früheren Spielen?
Bei meinem ersten Einsatz in Willingen habe ich zum Beispiel die Siegerehrung der Ski- und Snowboard-Wettbewerbe moderiert. In Osterburg war ich als Streckenposten beim Rennradfahren eingeteilt. Dort haben wir zum Beispiel die Fahrräder mit den Zeiterfassungssensoren ausgestattet und die Bahn vorbereitet.
Und was war bisher dein schönstes Erlebnis?
Es gab viele Highlights und tolle Erlebnisse, aber eines davon war definitiv der Gewinn der Goldmedaille mit dem Unified Team. Hier war ich nicht als Helfer aktiv, sondern stand als Sportler selbst auf dem Rasen – also eine ganz andere Perspektive. Der Zusammenhalt und Kampfgeist im Team waren wirklich super.
Ein zweites Erlebnis, das mich wirklich beeindruckt hat, war in Osterburg: Wir sind hier aus Spaß ein kleines Unified Radrennen gefahren, also zwei gegen zwei. Ich bin selbst Hobbysportler und eigentlich ganz fit, aber ich hatte wirklich Mühe, mit den Sportlern mitzuhalten. Ihre Leistung hat mich wirklich beeindruckt und mir nochmal gezeigt, was Menschen zu leisten imstande sind.
Und in Berchtesgaden?
Eine junge Sportlerin ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Beim Warten auf den Start hat sie mir verraten, dass sie völlig aufgeregt sei und hoffe, Silber zu gewinnen. In unserem kurzen Gespräch hat sich herausgestellt, dass sie in der Nähe meines Heimatortes wohnt. Das hat mir noch einmal bewusst gemacht, wie nah das Thema Inklusion an uns allen ist. Als sie dann sogar Gold gewonnen hat, hat sie mit ihrer Begeisterung alle Menschen in ihrer Umgebung mitgerissen.
Warum findest du es gut und wichtig, dass ABB die Special Olympics Deutschland unterstützt und Mitarbeitern ermöglicht, sich als Helfer zu engagieren?
Mit dem Engagement ermöglicht ABB ihren Mitarbeitern eine einzigartige Sozialleistung. Man sammelt hier wirklich Erfahrungen. Ich finde es gut, dass ABB sich um die Unterbringung kümmert und zum Beispiel den Helferabend organisiert. Der Helfereinsatz ist auch deshalb eine gute Möglichkeit, um das persönliche Netzwerk innerhalb des Unternehmens auf- und auszubauen. Man lernt Kollegen von allen Standorten kennen und das gemeinsame Erlebnis schweißt einfach zusammen. Die positiven Erfahrungen und Eindrücke nimmt man dann wieder mit in die Arbeit.