Was macht modernen Remote Service aus?

Auf der „Smart Remote Service“-Konferenz wurde über Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle diskutiert. Da durften wir nicht fehlen.
Remote Services helfen, ungeplante Stillstandszeiten zu minimieren. Tritt beispielsweise ein Fehler in einer Anlage oder einer wichtigen Komponente auf, können Experten auf entsprechende Daten zugreifen, um schnellen und gezielten Support zu leisten. Das verkürzt die Ausfallzeit und die Produktion kann zügig wieder aufgenommen werden.
Die „Smart Remote Service“ ist das größte jährliche Branchentreffen im deutschsprachigen Raum zu den Themen IoT, Industrie 4.0, Fernwartung und Auswirkungen der Digitalisierung auf Services. In diesem Jahr war ABB durch die Experten Armin Wallnöfer und Tim Schulze-König auf der Konferenz in Berlin vertreten.
Diskussion in Café-Atmosphäre
Armin kennt ihr bereits: In einem „Dialog auf Dialog“ erzählte er von seinem Job als „Digital Leader“ und wie er die Digitalisierung bei ABB voranbringt. Auf dem Branchentreffen war er als Referent und Moderator in einem der sogenannten World Cafés unterwegs. Dort wurden in Café-ähnlicher Atmosphäre spezielle Themen in Gruppen diskutiert. Bei diesem interaktiven Workshop-Format folgte der Fragestellung ein kurzes Impulsreferat. Anschließend wurde in Kleingruppen in mehreren Runden inhaltliche Punkte gesammelt, so dass alle Teilnehmer sich in das Thema einbringen konnten.
Armins Thema waren „disruptive Geschäftsmodelle“. Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Begriff, der rund um die Digitalisierung oft als unausweichliche Konsequenz diskutiert wird? Kurz gesagt sind es neuartige Geschäftsmodelle jenseits des bisherigen Remote-Service-Geschäfts. Betreibermodelle und Abonnements sind zwei Beispiele. Nicht wenige Serviceanbieter sehen ihr Geschäft dadurch bedroht.

Der Beitrag von Armin bestand darin, die Diskussion zu triggern, zu kanalisieren und die Erkenntnisse moderierend herauszuarbeiten. Gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeitete er die Antworten, für welche Applikationen diese Modelle überhaupt relevant und machbar sind und welche Kriterien und Entscheidungshilfen es zur Auswahl eines passenden Geschäftsmodells gibt. Armin ging auch auf weniger radikale Modelle ein, die das existierende Portfolio ergänzen und nicht gleich ablösen, wie zum Beispiel verbesserte Produkte oder ein erweitertes Portfolio auf Basis der gewonnen Daten.
Remote Services in der Energieversorgung
ABB-Kollege Tim ist Remote-Monitoring-Spezialist. Er hielt vor dem Plenum der Konferenz einen Vortrag über die Zustandsüberwachung und Modellierung von Hochspannungsschaltern. Diese werden primär in Umspannwerken eingesetzt.
Tim beantwortete die Frage, wie die Wartung von Betriebsmitteln optimiert werden kann und wie Remote Services dabei behilflich sein können. Des Weiteren ging er auf die Herausforderungen ein, die sich speziell für langlebige Betriebsmittel wie Hochspannungsschalter ergeben. Seinen Vortrag beendete er mit dem Hinweis, dass ABB ihre Kunden auf vier Ebenen unterstützen kann: bei der Datenerfassung, -analyse und -aufbereitung sowie bei der konkreten Aktion.

Armin und Tim haben nicht nur wichtigen Input bei der Konferenz geliefert, sondern auch neue Ideen und Anregungen mit nach Hause genommen. Zusammenfassend bot die Veranstaltung eine exzellente Übersicht, was Remote Services heutzutage bedeuten. Das Thema wurde sehr umfassend beleuchtet, sowohl technologisch als auch strategisch. Es war toll zu sehen, was industrieweit schon alles gemacht wird.
Offen bleibt die Frage, ob disruptive Geschäftsmodelle wirklich für jeden erstrebenswert sind. Aber das muss wohl jeder für sich beantworten, in Abhängigkeit des jeweiligen Marktumfelds und Wünsche der Kunden. Fakt ist: Firmen müssen sich auf den Wandel einstellen und sich mit diesen Fragen beschäftigen, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.