Smartphones mit Geruchssinn und der Aufbruch in die schöne, neue, digitale Welt

Die drei Studenten des ABB-Talent Relationship Programs: Sylvia, Maximilian und Frank © ABB

Studenten des ABB-Förderprogramms erlebten die smarte Technologie von morgen auf dem VDI-Fachkongress „Automation 2016“.

Unter dem Motto „Secure & reliable in the digital world“ kamen am 7. Juni 2016 Experten der Mess- und Automatisierungstechnik in Baden-Baden zusammen, um in einem zweitägigen Kongress über die Zukunft der Automatisierungstechnik zu diskutieren. Mit dabei waren wir: Sylvia, Frank und Maximilian, drei Studenten des ABB-Talent Relationship Program mit dem Nachwuchskräfte gefördert und auf berufliche Herausforderungen vorbereitet werden.

Kongressluft schnuppern auf der Automation

Nach ersten kurzen Gesprächen wurde der Kongress für alle Teilnehmer durch die offizielle Begrüßung des Vorsitzenden der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA), Prof. Dr.-Ing. Dirk Abel, eröffnet. “Der „Prof“ mal ganz anders”, sagte Maximilian, der Herrn Abel bereits aus den Regelungstechnik Vorlesungen an der RWTH-Aachen kennt. Auf die Begrüßung folgte ein mitreißender Vortrag über die Megatrends der Digitalisierung und einer Zukunftsvision, in der ein Fahrzeug den Terminkalender seines Besitzers kennt und diesem entnimmt, wann und wo es abfahrbereit stehen soll.

Bei einer ersten kurzen Kaffeepause war es nun an der Zeit, Kontakte mit anderen Kongressteilnehmern zu knüpfen und uns gegenseitig besser kennenzulernen. Da wir alle von unterschiedlichen Universitäten kommen, haben wir uns vor dem Kongress noch nicht gekannt. Gemeinsam erarbeiten wir uns eine Strategie, um unter den diversen Fachvorträgen und Live-Demos eine für unsere Interessen geeignete Auswahl zu treffen. Bei der Fülle an Programmpunkten und den spannend klingenden Vortragstiteln war die Entscheidung gar nicht so einfach! Besonders Sylvia fiel es schwer, da sie Vorträge aus dem Bereich der Robotik präferiert. Die erste Veranstaltung die wir besuchen ist jedoch speziell für Studenten…

Gespannt trafen wir am Dienstagmorgen im Kongresshaus von Baden-Baden ein. Am Empfang erhielt jeder Veranstaltungsunterlagen, diverse Werbegeschenke und ein Namensschild. Im Eingangsbereich des Kongressgebäudes waren Messestände von mehreren Unternehmen aufgebaut, an denen bereits Kongressteilnehmer technische Exponate begutachteten und sich über aktuelle Themen im Bereich der Automatisierungstechnik austauschten.

© VDI Wissensforum GmbH
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Verhör der Experten

Gegen 14 Uhr wurde die Tür des Sitzungsraums geschlossen. Neben uns und anderen Studenten befanden sich der CTO der Pepperl+Fuchs GmbH, Dr.-Ing. Peter Adolphs, und weitere hochrangige Vertreter großer Maschinenbauunternehmen (Festo, Wago, Evonik, …) im Raum. In einer Ansprache verkündete die Geschäftsführerin der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik, Frau Dr.-Ing. Dagmar Dirzus, dass für die Studenten nun die einzigartige Möglichkeit bestehe, die anwesenden Experten mit Fragen zu löchern.

© VDI Wissensforum GmbH
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Als die anfängliche Schüchternheit verflogen war, begannen die ersten Gespräche. Die Fragen der Studenten drehten sich rund um Einstiegsmöglichkeiten in die Unternehmen, aber auch das Ansehen einer Promotion in der Industrie. Bei der Frage nach der Unternehmenskultur kam selbst so mancher hochrangige Vertreter ins Schwitzen, gerade wenn es darum ging etwas Abstraktes wie eine Kultur zu erklären findet nicht jeder die passenden Worte oder Beispiele. Interessant war, wie unterschiedlich Internationalität bei den verschiedenen Unternehmen definiert und gelebt wird. Die Spanne reicht von “Es gibt auch noch andere Länder” bis hin zu “Internationalität ist ein Muss, jeden Tag arbeiten wir in interkulturellen Teams zusammen”.

Hier lässt sich auch ABB gut einordnen, mit seiner sehr starken internationalen Prägung bietet das Unternehmen sehr gute Möglichkeiten besonders für junge Leute, in einem spannenden multikulturellen Umfeld zu arbeiten. Am Ende des Studiums ist es wichtig, sich über alle Möglichkeiten, die es danach noch gibt, zu informieren. Da kommt eine Einladung zu einem Kongress gerade richtig. Hier kann man live erleben, an welchen Themen Forschung und Industrie arbeiten und mit Experten aus Wirtschaft und Forschung sprechen. Das vermittelt einen guten Eindruck, was es bedeutet, eine Promotion anzustreben oder sich eben doch für einen Direkteinstieg zu entscheiden.

Ausklang des 1. Kongresstages: Festvortrag und Galadinner

Gegen Abend ging es für uns ins Hotel, um sich schick für die Abendveranstaltung zu machen. Das “Galadinner” fand in der beeindruckenden Kulisse des Kurhauses mit Festsaal und Casino statt. Bevor es allerdings mit dem leckeren Buffet losging, gab es noch den Festvortrag von Prof. Dr. Andreas Schütze zum Thema “Industrie 4.0, Internet of Things und Citizen Science: Quo vadis Mess- und Sensortechnik?”.

Es war sehr spannend zu sehen, wie viel Wissen wirklich in Daten steckt und welches Potential sich daraus ergibt. Sein Vortrag war gespickt mit Beispielen aus der Industrie, sodass das Thema Industrie 4.0 greifbarer wurde. Eines der Beispiele war das Erkennen von Geruchsbelästigung in einem Landkreis an der französischen Grenze. Die Vision ging dahin, dass Bürger durch Messungen mit ihren Smartphones und der Eingabe ihres subjektiven Empfindens einen Beitrag zur Erkennung der Geruchsbelästigung leisten. Diese “Beteiligung des Bürgers” an der Wissenschaft wird in Fachkreisen auch Citizen Science genannt. Nach dem Vortrag und einem Bierchen in der Altstadt, ging es für uns zurück ins Hotel.

© VDI Wissensforum GmbH
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Der 2. Kongresstag: Studentenpräsentationen und Abreise

Nach einem ausgewogenen Frühstück startete für uns der zweite Kongresstag. Für den zweiten Tag hatten wir uns vorgenommen, die anderen Studenten bei ihren Vorträgen zu besuchen.

Unter der Moderation von Ramon Hein, dem Sprecher VDE YoungNet präsentierten mehrere Studenten die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten. Es war erstaunlich zu sehen, wie viele junge Menschen schon Beeindruckendes geleistet haben. Besonders der Vortrag von Daniel Hinkelmann über die Indoor-Oberflächeninspektion von Flugzeugen mit Hilfe von Drohnen stand den Vorträgen der erfahrenen Kongressredner in keinster Weise nach.

Gegen Ende des Kongresses leerte sich die Veranstaltung mehr und mehr bis auch wir den Heimweg antraten. Abschließend lässt sich festhalten, das wir zwei sehr schöne Tage mit vielen interessanten Impressionen und Anregungen hatten, dabei konnten wir viele neue Kontakte knüpfen. Es war eine Erfahrung, die man nicht alle Tage macht und die sich sehr gelohnt hat.

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Dieser Beitrag wurde von allen drei Studenten Sylvia Schmitz, Maximilian Hoeren und Frank Lehmberg gemeinsam geschrieben (aus technischen Gründen ist allerdings nur einer der Autoren angegeben).

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Über den Autor

Frank Lehmberg

Zurzeit schreibe ich meine Masterarbeit am ABB Corporate Research Center in Ladenburg im Bereich Robotics and Manufacturing. Ganz besonders freut es mich, dass ich mein Studium mit der Fachrichtung Mechatronik an der TU Braunschweig mit einer spannenden Abschlussarbeit bei ABB beenden kann. In meiner Arbeit geht es um “neue Methoden der Roboterprogrammierung”. Seit Dezember 2015 bin ich außerdem Stipendiat bei ABB im VDI-Elevate Programm. Als Mechatroniker bin ich vor allem an dem Zusammenspiel von Mechanik, Elektrotechnik und Informatik interessiert. Außerdem wurde in meinem Auslandssemester in Litauen meine Leidenschaft für internationale Teamarbeit geweckt.
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