Eine Stromleitung quer durch Brasilien

© ABB

ABB: Pionierin und Technologieführerin in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Wir stellen die jüngsten Innovationen vor.

In Brasilien hat ABB unlängst die längste HGÜ-Verbindung der Welt in Betrieb genommen: 2400 Kilometer lang sind die beiden Leitungen, die Strom aus dem Dschungel im Nordwesten des Landes ins südöstliche Sao Paulo transportieren. Dank der HGÜ-Technologie kann der Strom verlustarm übertragen werden. Die Leitungen haben eine Leistung von 3150 Megawatt, was etwa der Stromproduktion von vier grossen Kraftwerken entspricht.

Zuvor hatte ABB bereits vier solcher HGÜ-Systeme in Brasilien installiert: die beiden Itaipu-Verbindungen in den Jahren 1984 und 1987 sowie die beiden Verbindungen zwischen Brasilien und Argentinien, so genannte Interkonnektoren, in den Jahren 1999 und 2002. Mehr Informationen zu diesen Projekten findest du auf unserer Website.

Längste HGÜ-Verbindung der Welt: Rio Madeira in Brasilien © ABB
Längste HGÜ-Verbindung der Welt: Rio Madeira in Brasilien © ABB

Rund 60 Jahre Erfahrung mit HGÜ 

ABB ist absolute Pionierin im HGÜ-Bereich: Bereits 1939 hatte BBC im Rahmen der Schweizerischen Landesaustellung zwischen Wettingen und Zürich erstmals für Versuche eine HGÜ-Verbindung realisiert. Mit der Anbindung der Insel Gotland an das schwedische Stromnetz wurde im Jahr 1954 dann die erste kommerzielle HGÜ-Verbindung realisiert. Heute ist ABB Technologie- und Marktführerin bei der HGÜ. In den letzten Jahren wurden zahlreiche bahnbrechende Projekte realisiert:

  • Erste Ultra-HGÜ in China: Die Leitung hat mit 800 Kilovolt eine höhere Spannung als herkömmliche HGÜ-Leitungen und eine Übertragungskapazität von bis zu 7200 Megawatt. Das ist Weltrekord. Dank der hohen Spannung können die Übertragungsverluste sehr klein gehalten werden.
  • Längste HGÜ-Unterwasserverbindung: NorNed ist ein HGÜ-System, dass die Stromnetze von Norwegen und Holland verbindet und mit 580 Kilometern die längste Seekabelverbindung der Welt. Das System hat eine Übertragungskapazität von 700 Megawatt.
  • Leistungsstärkste Netzanbindung von Offshore-Windparks: Die Offshore-Netzanbindung DolWin2 verbindet Windparks in der Nordsee mit dem deutschen Stromnetz. Die Technologie reduziert die Umweltbelastung dank unsichtbaren Stromleitungen, neutralen elektromagnetischen Feldern, ölfreien Kabeln sowie kompakten Unterstationen. Bei einer Spannung von 320 kV wird bei dieser Netzanbindung Strom über eine 135 Kilometer lange See- und Landkabeltrasse zur Onshore-HGÜ-Station in Dörpen an der deutschen Nordseeküste befördert und wird nach Inbetriebnahme über 1,5 Millionen Haushalte mit Strom aus Windenergie beliefern.

Thomson Reuters zeichnet ABB als einen der “Top 100 Global Innovators” aus

Vor zwei Jahren ist ABB in der HGÜ-Technologie eine absolut bahnbrechende Entwicklung gelungen: Der weltweit erste Leistungsschalter für die HGÜ wurde entwickelt. Dieser Schalter kann in nur fünf Millisekunden Gleichstrom von der Leistung eines Grosskraftwerks unterbrechen. Die Innovation, mit der ein hundert Jahre altes Rätsel der Energietechnik gelöst wurde. Es ist dadurch nun möglich, DC Grids zu planen und zu realisieren.

Erst kürzlich meldete ABB einen weiteren Durchbruch in der HGÜ-Technologie: Das Unternehmen lancierte die leistungsstärksten kunststoffisolierten Land- bzw. Seekabelsysteme der Welt mit einer Spannung von 525 kV. Durch diese Innovation kann die Übertragungskapazität im Kabel (bisher rund 1.000 MW bei 320 kV) auf 2.600 MW mehr als verdoppelt werden.. Mit der neuen Technologiekann Energie noch effizienter übertragen werden. Wenn du mehr über das Projekt erfahren möchtest, findest du unter diesem Link einen Blogbeitrag dazu.

Diese bahnbrechende Innovation war einer der Gründe, weshalb ABB von Thomson Reuters wie schon 2013 als einer der “Top 100 Global Innovators” ausgezeichnet wurde. An dieser Stelle: Herzliche Gratulation! Mehr über ABB-Technologien und die jüngsten Innovationen erfährst du auf unserer Website!

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Über den Autor

Manuel Diener

Seit 2011 arbeite ich bei ABB Schweiz als freier Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation. Ich studiere Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich und bin als Slam Poet regelmässig auf deutschsprachigen Bühnen zu sehen. Daneben spiele ich Volleyball.
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